Chronik


Das vitale Badem an der A 60

Es war wohl ein Franke mit Namen Bado, dem die Gegend unweit der heutigen Stadt Bitburg derart gut gefiel, dass er sich hier niederließ. Um 500 vor Christus bezog er in der Quellmulde eines kleinen Baches seine neue Heimat mit ihren günstigen Wasser- Boden- und Klimaverhältnissen. Aus dem „Heim des Bado“ entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte die Ortsnamen Badenheym und Badem.

Kartoffeln und Erz brachten den ersten großen Aufschwung

Besiedelt war das Gebiet von Badem bereits zu römischer Zeit, wie sich anhand von Funden nachweisen lässt. Gelegen innerhalb der 220 Quadratkilometer großen Fläche im Bereich der so genannten römischen Land- und Langmauer, ging Badem bei der fränkischen Landnahme in den Besitz des Königs über. Die erste urkundliche Nennung Badems stammt aus dem Jahre 893. Im Güterverzeichnis der Abtei Prüm, dem „Prümer Urbar“ werden Besitzungen in Badenheym erwähnt. Diese Urkunde war Anlass für die große 1.100-Jahr-Feier des Ortes im August 1993.

Neben der Abtei Prüm bestanden auch von der Abtei St. Irminen in Trier Ansprüche auf Ländereien. An diese beiden Klöster, sowie an das Frauenkloster St. Thomas und an das Stift Kyllburg hatte Badem bis zur Französischen Revolution seine Abgaben zu richten. Besonders schwer wurde Badem heimgesucht vom Dreißigjährigen Krieg. Die Bevölkerung litt unter den Plünderungen Brandschatzungen und Morden der durchziehenden Truppen. Einen geradezu stürmischen Aufschwung erlebte der Ort dann im 18. Jahrhundert. Die Landwirtschaft profitierte vom Heimischwerden der Kartoffel,
die nun zum neuen Grundnahrungsmittel wurde.

Ferner blühte der Erzabbau auf. Im Distrikt „Eisenkrepp“ wurde der Brauneisenstein im Tagebau abgebaut und in die Eisenwerke der Umgebung gebracht. Weit über 100 Jahre lebte das Dorf von allem durch diese Erwerbs- und Beschäftigungsquelle. Im weiteren Verlauf der Geschichte gehörte Badem zum Bistum Metz im französischen Gebiet, dann ab 1915 zu Preußen. Mit der Verwaltungsreform das Jahres 1971 wurde der Ort ein Teil der Verbandsgemeinde Kyllburg im Landkreis Bitburg-Prüm.

St. Eligius, Bischof Arnoldi und anpackende Bademer

Schon sehr früh, nämlich 1100 nach Christus, ist die Errichtung der ersten Kirche in Badem belegt. 1907 erfolgte die Grundsteinlegung  für die neue Kirche, die 1909 fertig gestellt wurde. Es ist nicht genau feststellbar in welchem Jahr das Patronat in Badem wechselte. Seit 1738 aber ist die Kirche dem hl. Eligius geweiht. Eine Reliquie des 659 gestorbenen Bischofs, Missionars und Beraters der französischen Könige Lothar und Dagobert ist im Mauerwerk der Pfarrkirche und der Figur des hl. Eligius zu sehen.

An Badems „großen Sohn“ erinnert ein Denkmal des Oberkailer Künstlers Johannes Baptist Lenz von dem weiterhin eine Schrifttafel zu 1.100 Jahrfeier Badems, das Kriegerdenkmal und ein Halbrelief im Kindergarten St. Martin zu sehen sind. Im Jahre 1998 wurde aus Anlass des 200. Geburtstages das Bischof-Arnoldi-Denkmal enthüllt. Damit würdigt die Gemeinde den 1798 in Badem geborenen Wilhelm Arnoldi, der 1842 zum Bischof des Bistums Trier geweiht wurde. Über 21 Jahre lang stand Wilhelm Arnoldi an der Spitze des Bistuns Trier, bevor er am 7. Januar 1864 nach kurzer Krankheit starb.

Seine Freude hätte der Bischof sicher gehabt, hätte er die beispielhafte Eigeninitiative der Bademer Bürger bei der im Jahre 1992 errichteten Drei-Gruppen-Kindertagesstätte und  bei der Friedhofssanierung im Jahre 1997 gesehen. Beide Projekte sollten wegen leerer öffentlicher Kassen nicht scheitern. Ehrenamtliche Helfer krempelten die Ärmel hoch und gingen selber ans Werk. Tatkräftig unterstützt wurden sie von örtlichen Unternehmen die kostenlos Baugeräte und Maschinen zur Verfügung stellten. Durch diese immensen Eigenleistungen war es möglich beide Projekte zu realisieren. Für Badem ist ein jahrzehntelanger Wunsch nach einem eigenen Kindergarten endlich in Erfüllung gegangen.

Ein relativ kleiner Ort mit großen Möglichkeiten

Wer einen Blick auf das heutige Badem wirft, wird feststellen, wie die Bürger bemüht sind, ihren Ort attraktiv zu gestalten und stetig aufwärts zu entwickeln. So bietet das 1990 komplett geplante örtliche Gewerbegebiet mit einer Fläche von 4,5 Hektar eine große Anzahl von Arbeitsplätzen. Insgesamt stehen in den ortsansässigen Betrieben derzeit über 120 Arbeitsplätze zur Verfügung. Durch den Anschluss an die A 60 wird sich eine  weiterere positive Entwicklung verbinden.

Mit dem Industrie- und Gewerbezentrum Badem wurde eine Ansiedlungsmöglichkeit für das verarbeitende Gewerbe, sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmen und Einzelhandel auf einer Fläche von 22 Hektar geschaffen. Besonders wichtig im Zusammenhang mit dem Autobahnanschluss und Industrie- und Gewerbegebieten ist die Ausweisung weiterer Wohngebiete. Aufgrund der positiven Bevölkerungsentwicklung ist der Bedarf an Wohnräumen weiter gewachsen.

Zahlreiche Vereine halten das Brauchtum lebendig

Ein reges Vereinsleben und eine breite Palette an Veranstaltungen bestimmen das Ortsgeschehen im Jahresverlauf. Das musikalische Leben bereichern Musikverein, Kirchenchor und Männergesangs-verein.

Der Sportverein mit seiner Spielgemeinschaft Badem-Kyllburg-Gindorf kann seit Jahren sowohl im Jugendspielbetrieb als auch bei den Seniorenmannschaften gute Erfolge aufweisen. So hält sich die erste Mannschaft schon seit einigen Jahren souverän in der Rheinlandliga. Über 120 Mitglieder zählt der Tischtennisverein, der starke Seniorenmannschaften vorweisen kann und auch sehr gute Jugendarbeit leistet.

Die Freiwillige Feuerwehr Badem hat es sich neben dem Brandschutz zur Aufgabe gemacht das kulturelle Leben des Dorfes zu fördern. Im 18. und 19. Jahrhundert zeichneten sich die Bademer  wohl dadurch aus, dass bisweilen das Temperament mit ihnen durchging. Ein zahlenmäßig kleines aber doch sehr munteres Völkchen erhielt so einen Bei- und Schimpfnamen. Die „Boodemer Deppenflecker“, also Kesselflicker. Dass „Deppenflecker“ heute ein Ehrenname ist, verdanken die Bademer ihrem Karnevalsverein. Seine närrischen Mitglieder prägen in der fünften Jahreszeit das Ortsbild, wenn die Gemeindehalle in die Deppenfleckerhalle verwandelt wird.

Nicht wegzudenken aus dem Festreigen in Badem sind ferner das Brunnenfest und das im Wechsel dazu alle zwei Jahre stattfindende Backfest. Aus Anlass dazu backen Frauen aus dem Ort zusammen mit den Kindern Brot und Kuchen in alten Steinöfen nach alten Rezepten. Noch relativ jung, aber doch erfolgreich, die Hobbykünstler von Badem mit ihrer jährlichen Ausstellung die weit über 1.000 Besucher anlockt.

Etwas länger gibt es den Schäferhundeverein mit einer vorbildlich gepflegten Dressuranalge auf Hochwinkel. Sehr gut angenommen wurde von der Dorfgemeinschaft der erst vor einigen Jahren gegründete Freizeitclub der Pfarrgemeinde. Mehr oder weniger spontan organisiert er die verschiedensten Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Mit etwas Stolz darf sich eine lebendige Dorfgemeinschaft, nicht zuletzt auch wegen des regen Vereinslebens das „Vitale Badem an der A 60“ nennen.

 

Tradition


Scheefbohm

Immer der erste Sonntag nach Aschermittwoch trifft sich die Bademer Jugend/ Jung - Männer (teil nehmen dürfen alle jungen Männer, die das 18 Lebensjahr erreicht haben) auf dem vom Ort gestellten Scheefbohm-Platz um dort um dort in Handarbeit ein großes Kreuz aus Baumstämmen und Stroh zu errichten. Mit diesem Ereignis soll symbolisch der vergangene Winter verbrannt und der Frühling herbei gerufen werden.
Früher wurde der Scheefbohm von den Jugendlichen aufgestellt die in diesem Jahr zur Musterung (Bundeswehr) berufen wurden.
Das erforderliche Material wurde bei den Bauern im Dorf gesammelt und kostenlos zur Verfügung gestellt.
Nachdem das gebaute Kreuz aufgerichtet wurde, wird getrunken und gelacht, bis um 19 Uhr unter Beifall und Gesang der Scheefbohm feierlich mit der Gemeinde verbrannt wird.
Im Anschluss zieht die fleißige Jugend singend von Tür zu Tür im Ort und sammelt rohe Eier und/oder kleinere Geldbeträge für die gatane Arbeit, um danach , in dem Haus sich diese Eier braten zu lassen, dessen Paar zuletzt kirchlich geheiratet hat.


Mai-Nacht / Hexennacht

Die Dorfjugend bewacht den von einem Verein schön aufgestellten Maibaum in der Nacht zum ersten Mai, damit er nicht von anderen Dörfern umgeworfen wird. Ein Großteil der Bewacher "HEXEN" strömt aus in den Ort und zieht von Haus zu Haus mit einem traditionellem Gesang und erbittet rohe Eier und /oder kleinere Geldbeträge für die HEXEN DIESER NACHT die den Baum beschützen.
Wenn den Hexen in der Nacht nach dessen Gesang die Tür nicht geöffnet wird, steht es Ihnen (den Hexen) frei eine Kleinigkeit dort anzustellen und den Einwohnern des Ortes somit zu zeigen das hier die Tür verschlossen blieb.

Dessweiteren darf so mancher Schabernack im Ort angestellt werden.

(Beim Hexen darf natürlich kein Schaden angerichtet werden)

Klapperkinder

Die Bademer Messdiener stellen die Klapperkinder die zur Ostertrauerzeit , beginnend vom Tode Christi "Karfreitag" , bis zur Auferstehung von Jesus Christus "Ostersonntag" das Läuten der Kirchturm Glocken, mit Klappern und Rufen zu den gegeben Zeiten verläuten.

 

Über die Gemeinde Badem

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Impressum

IGZ Badem

Mit dem "Industrie- und Gewerbezentrum in Badem" wurde eine Ansiedelungsmöglichkeit für innovative, produktionsorientierte und technologieorientierte Betriebe in der Verbandsgemeinde Bitburger Land geschaffen.

 

 

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Weitere wichtige Links

 

Ansprechpartner

  • Bürgermeister: Bernhard Klein
  • Mobil:
    0160 / 94914848
  • Email:
    buergermeister-klein@badem.de
  • Adresse:
    Straße:Erdorfer Str. 2
    54657 Badem, Rheinland Pfalz